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Männer & Gefühle: Warum Männer nur selten Gefühle zeigen

Der Beitrag soll helfen den Umgang von Männern mit Gefühlen besser zu verstehen. Warum haben es Männer im Vergleich zu Frauen im Schnitt schwererer Emotionen, vor allem die sogenannten »schwachen« wie Trauer, Schwäche oder auch Sensibilität zu zeigen? Woher kommt das? Warum unterscheidet dies sich so grundlegend von Frauen?

Es geht also darum ein Verständnis für den unterschiedlichen Umgang mit Emotionen zu wecken; und dies ganz ohne Wertung, dass das eine oder anderer besser oder schlechter ist! Und wichtig: Es gibt keine männlichen oder weiblichen Emotionen, alle sind menschliche Emotionen. Nur in der Zuschreibung zu einem Geschlecht unterscheiden sich diese eben häufig.

Männer & Gefühle: Die Angst, die Männlichkeit zu verlieren

Wie sollte ein »normaler« Mann auftreten? Selbstsicher, kontrolliert und stark; oder eher emotional, schwach und weinerlich? Ich denke, die meisten werden einem Mann die ersten Attribute zuschreiben und auch erwarten, dass er sich grundsätzlich so verhält. Es gibt also keine breite gesellschaftliche Akzeptanz, wenn Männer sogenannte »schwache« Emotionen zeigen – weder von anderen Männern, noch von Frauen! Eine Ausnahme gibt es, doch dazu später mehr! Kein Mann auf der Welt will als Weichei gelten und so trainiert er sich – bereits ab der Kindheit – über Jahre nach und nach diese Emotionen ab, versucht sie zu unterdrücken, geheim zuhalten und zu bekämpfen.

Denn solche Gefühle und Emotionen öffentlich zu zeigen, würden bedeuten, eine vermeintliche Schwäche zu zeigen und die eigene Männlichkeit (teils) zu verlieren! Schon vor der Pubertät beginnt der ganze Prozess. Vor seinen Freunden als Weichei dazustehen ist für Jungs einer der schlimmsten Bewertungen und sie tun fast alles dafür, nicht in diese Kategorie zu fallen. Und das ändert sich meist auch nicht, wenn sie erwachsen sind!

Ein Indianer (Mann) kennt keinen Schmerz – also auch keine »weichen« Gefühle

Männer zeigen keine Gefühle

Der Satz »ein Indianer kennt keinen Schmerz« Dieses Sprichwort verdeutlicht, dass schon kleine Jungs lernen sollen ihre schwache Seite zu verbergen! Ob Mama, Papa, Freunde oder Erziehungsberechtigte: viele tragen dazu bei, indem sie Jungs schon sehr früh spiegeln: sei stark bzw. zeige zumindest, dass du stark bist. Mädchen wird dagegen mehr gestattet ihre »schwachen« Emotionen zu zeigen und auszuleben. Darüber hinaus spielt das gleichgeschlechtliche Vorbild eine wichtige Rolle: Eine Tochter kann sich mit ihrer Mutter vielfältig über Emotionen unterhalten und von ihr als Vorbild lernen! Söhne haben mit ihrem Vater, in den meisten Fälle dagegen, ein gleichgeschlechtliches Vorbild, welchem nur eine bestimmte emotionale Bandbreite zur Verfügung steht!

Ein Beispiel, wie Frauen und Männer in der gleichen Situation unterschiedlich Emotionen zeigen: Mehrere Bekannte haben sich zum Essen verabredet. Eine Frau wird von ihrem Freund angerufen, verlässt kurz das Zimmer und es kommt zu einem Streit am Telefon. Kurze Zeit später kommt sie sichtbar unter Tränen zurück ins Zimmer. Eine halbe Stunden später, eine ähnliche Situation: Jetzt wird ein Mann von seiner Partnerin angerufen und es kommt ebenfalls zum Streit. Anschließend kommt er zurück zur Gesellschaft. Auch wenn er innerlich traurig ist, wird er versuchen diese Emotionen vor den anderen zu unterdrücken.

Der erwachsene Mann soll immer noch Indianer sein, mit einer Ausnahme

Dagegen können Emotionen – glücklicherweise – im Zusammenhang mit Sport gezeigt und ausgelebt werden. Als Zuschauer und Spieler. Hier ist es in Ordnung »schwache« Emotionen zu zeigen: Neben Wut, Ärger oder Bewunderung darf ein Mann auch Tränen zeigen! Sowohl aus Freude als auch aus Trauer. Weinen ist auch noch aus Rührung »erlaubt«, zum Beispiel bei einer Ehrung zur 20. jährigen Firmenangehörigkeit.

Warum schreibe ich diesen Beitrag über Männer und Gefühle?

Gefühle Mann

Die ganze Thematik hat Auswirkungen auf Paarbeziehungen: Eine Frau mit dem ganzen Repertoire an Emotionen und Gefühlen trifft häufig auf einen Mann, der sich in diesem Feld nicht richtig Zuhause fühlt. Und das führt häufig zu Konflikten!

Frauen fällt es oft schwer nachzuvollziehen, warum ihr Partner Schwierigkeiten hat, sich richtig zu öffnen, seine Gefühle zu zeigen oder ihr zu sagen »Ich liebe dich«. In emotionalen Themen fühlt er sich dagegen häufig der Partnerin unterlegen, da er viele seiner Emotionen nicht richtig benennen kann, er durch jahrelanges Abtrainieren schlicht nicht so schnell und einfach darauf zurückgreifen kann und so »schwache« Emotionen zu etwas eher befremdlichen wurden, die keinen Platz in seinem Leben haben sollen und dürfen. So weichen Männer dieser Thematik häufig aus und Konfliktpotential entsteht.

Auf gesellschaftlicher Ebene ist die Thematik – Männer und der Umgang mit ihren Gefühlen und Emotionen – tief verwurzelt und daher ist es schwer eine schnelle »Lösung« zu finden. Auf der individuellen Ebene gibt es jedoch viele Möglichkeiten, einen besseren Zugang zu seinen Emotionen zu erlangen – das würde jedoch den Beitrag sprengen und vielleicht schreibe ich in Zukunft mal darüber!

Wieland Stolzenburg

Wieland Stolzenburg ist Beziehungspsychologe und Bestseller-Autor aus München. Er hat Psychologie an der LMU München studiert und verschiedene therapeutische Ausbildungen abgeschlossen. Er unterstützt Menschen dabei, erfüllende Beziehungen zu führen, Bindungs- und Verlustängste zu überwinden und Trennungen zu verarbeiten. Wieland ist häufiger Interview-Gast in ARD, ZDF, Stern oder FOCUS Online. > Mehr über Wieland

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Dieser Beitrag hat 27 Kommentare

  1. Annalena

    Eine kurze Frage, welche Quellen haben Sie in diesem Beitrag verwendet?

  2. Karin

    Guten Morgen Wieland
    Dein Beispiel mit dem Umgang mit Emotionen von Männern und Frauen kenne ich nur zu gut.
    Ich habe mich viel damit auseinandergesetzt wie ich mein Verhalten ändern kann damit ich es meinem Freund leichter machen kann über seine Gefühle zu reden.
    Doch ich stoße da immer wieder an Grenzen mir fällt es richtig schwer da den Weg zu finden meine Gefühle zurückzuhalten um mit ihm auf gleicher Ebene zu sein ist auch nicht die Lösung.

    Vielleicht ist es einfach ein gemeinsamer Lernprozess .
    Danke für Deine Erinnerung
    Karin

  3. Wesker

    Gefühle beim Menschen, egal ob Mann oder Frau, sind Schwächen und sind aufgrund unseres, im Vergleich zum Tier oder Einzeller, gehobenen Intellekts entstanden. Blickt man in die Geschichte, dann wird schnell deutlich was Gefühle alles anrichten können. Eine rein rational handelnde Gesellschaft führt keinen Krieg oder hasst/verachtet andere Menschen/Lebewesen aufgrund ihrer Eigenschaften. Eine solche Gesellschaft hätte sämtliche Probleme der Moderne bereits gelöst, wenn nicht sogar schon vor dem Auftreten im Keim erstickt. Klar gäbe es dann keine Freude oder so etwas abstraktes wie Liebe, aber diese sind für die Existenz eines Organismus auch nicht erforderlich.

  4. Melanie

    Hallo Wieland,
    ich habe Deinen Artikel sehr gerne gelesen und finde gut, dass Du dieses Thema ansprichst. – Auch die Kommentare waren für mich sehr aufschlussreich…
    Ich erlebe relativ häufig, dass mir auch männliche Kollegen, Freunde oder Bekannte ihr Herz ausschütten und von ihren Sorgen berichten.
    Diese unsichtbare Barriere oder erste Hürde wissen viele Männer also durchaus zu nehmen und ich verstehe das als Geschenk oder Geste.
    Womit dann jedoch einige Männer nicht umgehen können, so meine Erfahrung, ist, wenn man sich dann tatsächlich offen und ehrlich mit dem Gesagten auseinandersetzt und entsprechend Fragen stellt, vielleicht auch mal nicht den Standpunkt teilt.
    Mir fällt dabei auf, dass man oft klarstellen muss, dass das Hinterfragen keine Kritik an der Person ist, sondern ehrliches Interesse. -> Man möchte ja verstehen, was man erzählt bekommt. Warum etwas so ist, wie es ist usw.
    Und das man sich auch ohne gleich romantische Gefühle zu entwickeln gerne mit dem anderen auseinander setzt – einfach deshalb, weil man den anderen schätzt. -> Da steckt nicht immer gleich mehr dahinter, auch wenn man sich durch den Austausch menschlich annähert. Das steht gerne mal unausgesprochen im Raum.
    Da verschwimmen manchmal etwas die Grenzen bei dem ein oder anderen und man muss sie wieder hinrücken, was vielleicht enttäuschend sein kann, wenn man sich überwunden hat, sich zu öffnen.
    Zwischenmenschliche Beziehungen sind eben ein Prozess. – Mir macht die Auseinandersetzung sehr viel Spaß und ich ziehe da auch sehr, sehr viel draus, aber ich glaube grundsätzlich könnte es nicht schaden die Erwartungshaltung an Menschen (egal ob männlich oder weiblich) etwas runter, dafür die Offenheit und das Interesse etwas rauf zu fahren… Das würde es für alle etwas leichter machen im zwischenmenschlichen Allerlei. ;-) :-)

    1. Wieland Stolzenburg

      Liebe Melanie, danke fürs Teilen deiner Erfahrung, ja das würde das Zwischenmenschliche wirklich leichter machen :)
      Viele Grüße Wieland

  5. Michael Taube

    Hallo Wieland,
    erst einmal vielen Dank für den Artikel. Ich kann von mir selbst sagen, dass die Gründe, die du nennst exakt zu treffen. Als Männer werden wir dazu erzogen stark zu sein und unter allen Umständen müssen wir funktionieren. „Indianer kennen keinen Schmerz“ oder „Hör auf zu heulen“ sind auch leider heutzutage noch gängige Versuche die Emotionen von Jungen (und leider auch Mädchen) zu unterdrücken. All diese negativen Glaubenssätze darüber wie Männer und Frauen sein sollen, scheinen mir sehr tief verwurzelt zu sein. Wobei ich ganz genau weiß, dass die meisten Frauen sich einen Mann an ihrer Seite wünschen der Gefühle zeigen und auch mal weinen kann.

    Doch allein das Zeigen der Gefühle reicht glaube ich nicht aus. Genauso wichtig ist auch das adäquate artikulieren von Emotionen und dazu fehlt uns meistens (so ist zumindest meine Erfahrung aus Seminaren und Coachings) der aktive Wortschatz von echten Gefühlswörtern (traurig, betrübt, einsam, missmutig, schmerzerfüllt, etc.) statt Pseudogefühlen (Du-hast-mich: angegriffen, ignoriert, benutzt, hintergegangen).

    In unserer Kultur ist es nach wie vor gang und gebe die Schuld für die eigenen Gefühle in der Handlung des anderen zu suchen und die Tatsache, dass Gefühle unterdrückt und nicht gezeigt werden, hilft natürlich niemanden dabei einen aktiven Gefühlswortschatz aufzubauen.

    Im Umgang mit anderen Menschen und vor allem mit meinem Sohn vermeide ich es tun zu sagen „Hör auf zu heulen“. Was ich statt dessen tue ist seine Gefühle zu verbalisieren und ihm so zeigen, dass er, seine Gefühle und seine Bedürfnisse wichtig sind.

    Was siehst du für Möglichkeiten der nächsten Generation von Männern (wie auch der nächsten Generation von Frauen) die Auseinandersetzung mit der eigenen Gefühlswelt näher zu bringen?

    Danke dir nochmals für den Artikel,
    Michael

    1. Hallo Michael, danke für deinen ausführlichen Kommentar!
      Ich denke es ist ein langsamer Prozess, dass wir mehr ins Fühlen kommen, mit neuen Vorbildern, anderer Erziehung und einem allgemeinen gesellschaftlichen Wandel, dass die festen Rollenbilder mehr und mehr öffnet – was ja auch passiert. Veränderung passiert leider nur selten so schnell, wie man es sic wünscht ;-)
      Viele Grüße
      Wieland

  6. jens marktwart

    ich hab nie probleme damit gehabt als mein meine gefühle zu zeigen. das problem ist vielmehr, dass es mir nie etwas gebracht hat, ausser nachteilen. verletzlichkeit zu zeigen ist er ok, wird dann aber für den partner schnell zu etwas, das man als „weicheich“ bezeichnen könnte. darüber zu sprechen, dass man unzufrieden ist, führt dann nur dazu, dass einem selber die schuld gegeben wird. man könnte es beschreiben das man als konter von der frauenwelt dann einfach zu hören bekommt. „ein echter mann, würde sich davon nicht negativ beeinflussen lassen“. mit anderen worten: gefühle zeigen kann auch genauso gut einfach die andere seite des extrems sein und zu gleichen problemen führen, als würde man keine zeigen. wie bei allen ist es immer die mischung, und wie das mischverhältnis gewünscht ist, ist von empfangender person zu person unterschiedlich und kann damit nie jedem recht gemacht werden. man sollte natürlich nicht gefühle zeigen mit sensibilität verwechseln. ich finde die ganze emotionen zeige sache heute mit 39 eher problematisch weil man im grunde immer den spagat halten muss um einerseits, in den augen der gesellschaft und auch der frauen, seine männlichkeit behalten muss, andererseits aber auch so viel gefühl zeigen muss, wie frauen es unter sich tun, ohne dabei zu verweichlichen, zu viel oder zu wenig zu zeigen und das alles zur richtigen zeit, in der richtigen dosis.

    1. Frank

      Ich würde einen Teufel tun und meine Gefühle mit viel Kraft hinter Masken verstecken, nur um einer dummen Gesellschaft entgegen zu kommen.

      Aber viel Glück damit. XD

      Und was juckt mich, was Frauen davon halten? Bin ich auf der Welt, um einer Frau zu gefallen?!?

      1. Klara

        Wenn du einer Frau nicht gefallen willst, dann hoffe ich sehr, dass du keine Freundin hast, denn das wäre eine sehr einseitige Beziehung für diese Dame.

        Ich als Frau finde den Artikel sehr interessant. Es ist schön das sich jemand mal diesem Thema annimmt. Aber das ich als Frau so etwas googeln und finden muss und nicht selbst von meinem Partner zu hören bekomme ist die wahre Tragödie. Dennoch ist es kein Geheimnis unter Frauen, dass und weswegen Männer ihre Gefühle nicht zeigen können. Aber in einer Partnerschaft geht es um so viel mehr als nur über Gefühle zu sprechen. Die Kommunikation als Solches scheint für den Mann eine Herausforderung.

        Wenn es Männern schwer fällt Emotionen zu zeigen, dann ist das ok. Für mich als Frau ist das auch nicht immer leicht, denn auch wir werden trotz wir Gefühle zeigen, immer wieder verletzt. Wir werden trotz das wir Männern Gefühle zeigen auch nicht richtig wahrgenommen, da sie eventuell nicht wissen wie sie damit umgehen sollen. Deswegen ist es auch für uns eine Gratwanderung inwieweit ich meine Gefühle preisgebe an eine Person die sich seiner nicht bewusst werden kann. Kann ich mir als Frau dabei sicher sein, dass damit diskret und verantwortungsvoll umgegangen wird unter solchen Voraussetzungen?

        Männer, ihr müsst nicht zu jeder Gelegenheit versuchen Gefühle zu zeigen. In Streitsituationen auch nicht gleich, aber weicht nicht einfach aus nur weil ihr es nicht könnt. Das macht ihr doch in eurem Berufsleben oder bei eurem Hobby auch nicht, da seid ihr doch auch ehrgeizig genug euch schrittweise zu verbessern. Reagiert und sprecht mit euren Partnerinnen, es muss ja nicht gleich um eure Gefühlswelt gehen. Aber wenn es Probleme gibt sprecht miteinander. Wenn ihr selbst uns nicht mitteilt, das es euch schwerfällt über Gefühle zu sprechen, wer dann? Gebt es wenigstens zu, dann kann man gemeinsame Lösungen finden.

  7. Robert

    Gefühle zeigen ist an sich kein Problem für einen Mann . Natürlich wird man schon dahingehend geprägt es nicht zu tun. Wenn die Person, der man seine Gefühle zeigt aber dann Fahrlässig damit umgeht , wird man in Zukunft eher darauf verzichten seine Gefühle zu zeigen . Normale Schutzfunktion

    1. til

      ja !!! da hat robert total recht!
      männer wollen, dass mit ihren gefühlen diskret und einfühlsam umgegangen wird.
      das häufige neue von unabhängigkeit und falsch verstandener stärke geprägte selbstverständnis der modernen frau in form von restriktiver dominanz ist da nicht immer eine hilfe…

    2. Frank

      Das ist genau das, worüber der Artikel richtig spricht.

  8. Mike

    Ich glaube das kein Mann der jemals verletzt wurde probleme damit hat seine Gefühle zu zeigen. Nur andersrum schon.

  9. Sylvia

    Komisch, dass es immer darum geht den Mann verstehen zu müssen. Das ist mir zu billig. Geben Sie doch mal als Mann anderen Männern Tipps, wie diese sich in einer Beziehung verhalten können, damit es nicht immer wieder eskaliert. Ich habe keinen Bick dauernd zu lesen, dass die armen Männer ja gar nichts dafür können und wir nur richtig auf sie eingehen müssen. Entweder beide geben sich Mühe in einer Beziehung oder vergiss es.

    1. Wieland Stolzenburg

      Hallo Sylvia, danke für deinen Kommentar! Ich bin ganz deiner Meinung, dass beide Partner zu 50% zum Gelingen der Partnerschaft beitragen sollten. Ich habe mich eben mit der einen Seite der 50% beschäftigt, den Männern. Das heißt für mich jedoch nicht, dass damit alle Verantwortung bei den Frauen liegt. Der Beitrag ist für Menschen geschrieben, die das Verhalten von vielen Männern bessern verstehen möchten – nicht mehr und nicht weniger. Welches Beitragsthema, das an Männer gerichtet ist, wünschst du dir denn? Viele Grüße Wieland

    2. Frank

      Dieser Blickwinkel hier wird nicht dauernd besprochen und wird darum sehr gebraucht.

      I’m Gegenteil. Dauernd lese ich, was die achso armen Frauen brauchen. Endlich nimmt sich mal jemand dem Kernproblem der Männer an! Wenn es Frauen aufregt, hat er den Kern der Sache offenbar sehr gut getroffen!

  10. Jesco

    Toller Artikel! Kann alles bestätigen, hoffe dass viele diesen Artikel lesen und glücklicher in ihren Liebesbeziehungen werden. Wenn man sich mal sein eigenes Umfeld anschaut, gibt es ja so viele Beziehungen, die das hier beschriebene Problem, in diesem Artikel, tagtäglich erleben und immer von demselben Konflikt stehen.

  11. emilie s.

    Maximillian Pütz sagte auf casanoccoaching mal was interessantes: Männer müssen rein aus der Evolution ihren Mann stehen. Und diese Muster sind einfach in uns drin. Zudem glaube ch fällt es Männern einfach schwerer Gefühle zu zeigen, weil die Frau und die Emanzipation vorangehen

    1. Sandy

      Hallo, der Artikel ist verständlich und gibt somit einen Einblick in die Gefühlswelt der Männer. Das ist schon mal die Grundvoraussetzung. Das Verständnis.
      Was mir aber fehlt: wo ist die Lösung? Die Lösung kann dich nicht sein, sich damit abzufinden dass Mann und Frau einfach nicht zusammenpassen und sich deshalb nicht zusammentun. In den meisten Ratgebern stößt man im Grunde immer wieder nur auf das Gleiche. Auf die Erklärung. Aber, wo sind die Lösungen? So kommt man einfach nicht weiter…

      1. Hallo Sandy, danke für deinen Kommentar und deine Frage. Da gebe ich dir Recht: Nach dem Verstehen kommt die Frage nach einer Lösung. Leider ist diese nicht so einfach, sonst wäre sie vermutlich schon da. In meinen Augen gibt es viele Ansatzpunkte, einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel, dass sogenannte „schwache“ Gefühle auch von Männern ausgelebt und gezeigt werden können.
        – Mehr Männer in der Erziehung, Kindergarten und Schule
        – Gute männliche Vorbilder für Kinder und Jugendliche
        – Offenheit und Mut der Männer, sich mit allen Gefühlen zu zeigen
        – Annahme durch Frauen, dass sie es in Ordnung finden/unterstützen, wenn ihr Partner auch diese Gefühle zeigt
        – Andere Rollenbilder in Filme etc.
        Ganz langsam verändert sich was, das ist das Gute. Es gibt mehr Bewusstsein dafür.
        Die Rollen sind nicht von heute auf morgen entstanden, so wird es auch ein Weg sein, diese zu verändern.
        Was siehst du als Lösungsansätze, damit Männer mehr in Fühlen kommen? Viele Grüße, Wieland

        1. Svenja

          Hallo Wieland,

          kennst Du gute Beispiele, wo Männer in unseren Medien (also Sendungen, Videos, Podcasts etc.) ihre Gefühle spüren, an sich heranlassen und der Außenwelt zeigen? Denn genau danach suchen wir gerade um Vorbilder zu haben, wie man(n) damit umgehen kann.

          Und als zweite Frage müssen wir dann nicht auch unser Rollenverhältnis insgesamt aufweichen? In dem Sinne, dass wir auch die Frau als beschützende Person zulassen (in nicht mütterlicher Rolle). Was heißt, dass ich als Frau nicht immer erwartend darf, dass mein Partner stärker und mindestens so selbstsicher und erfolgreich ist wie ich, und als Mann die Kontrolle abzugeben und sich beschützen zu lassen. Die Frau als starke/stärkere Person zu akzeptieren und dem Mann das Bedürfnis nach Schutz zuzugestehen.

          Wie viel des Ganzen ist sozialisiert und was sind evolutionäre archaische Verhaltensmuster vorgeschrieben durch unsere Gene?

          Beste Grüße
          Svenja

          1. Wieland Stolzenburg

            Hallo Sonja,
            gute Sendungen? Weniger, wenn fällt mir Veit Lindau und sein Podcast ein oder Shaman Durek (USA). Doch ich beobachte, dass sich diese Rollenzuschreibungen ganz langsam verändern. Viele junge Männer haben einen besseren Zugang zu ihren Gefühlen und können diese auch zeigen. Doch wie mit allen festgefahrenen Strukturen benötigt das seine Zeit.

            Zu deiner zweiten Frage: Absolut! Ich glaube nicht, dass es darum geht, gleich zu sein – sondern flexibler und freier, für beide Geschlechter. Doch auch hier ist es recht starr. Und oft sagen Menschen, dass sie sich freuen, wenn der Partner auch Schwäche zeigt o.ä. Doch sobald er es macht, erscheint er dann doch irgendwie unattraktiv. Das gibt es natürlich mit anderen Themen auch in die andere Richtung.

            Ich glaube, dass ein Großteil durch die Sozialisation entstanden ist und ein Teil genetisch bedingt. Darum sind sich die Forscher auch uneinig: Es gibt Studien, die weisen auf die Gene hin, und andere auf die Sozialisation.
            Viele Grüße, Wieland

          2. Frank

            Nailed it!!

            Nur mit beiden Seiten wird ein Schuh draus!

    2. Frank

      Diese „Coaches“ sagen IMMER, was den Frauen gefällt!
      Ein emanzipierter, sensibler und emotionaler Mann muss schonmal gar nichts! Und angeblich hätte die „Evolution“, was für eine herrlich bequeme Ausrede und Rechtfertigung, den Juden auch krumme Nasen verpasst.

      Unfug!!

      Ich kann selbst bestätigen, wie unangesehen männliche gefühle, auch bei angeblich so emotional aufgeschlossenen Frauen sind. Ein Armutszeugnis, das mich extrem traurig und wütend macht.

      M, 33

      1. Melanie

        Hallo Frank,
        sei nicht allzu enttäuscht oder wütend, wenn Du schlechte Erfahrungen mit vermeindlich wer weiß wie emotional offenen Frauen machen musstest. – Das ist absolut menschlich und ok, aber:
        Man darf auch da einfach nicht vergessen, dass Frauen (ähnlich wie Männer) ja auch nur Menschen sind – schlechte Tage haben, mit der Situation überfordert oder einfach charakterlich, sagen wir mal, ‚unbeholfen‘ sein können. ;-) Und ja, manchmal sind Frauen auch einfach Idioten. 0:-) – Das Spektrum ist da nicht weniger groß als bei Männern, um das mal ganz ehrlich auch beim Namen zu nennen. – Ich glaube, dass das alles ein sehr individueller Prozess der Annäherung ist, zwischen Menschen, egal in welcher Konstellation – das kann auf Anhieb klappen, das kann direkt chancenlos sein und manchmal muss man eben dran arbeiten, sich etwas Zeit lassen, um sich einzufühlen… – Ich würde mir für Dich wünschen, dass Dich Deine Erfahrungen von damals nicht so sehr getroffen haben, dass Du vielleicht bei einem anderen Menschen verpasst diese Tür zu durchschreiten und möglicherweise doch etwas anderes zu erleben. – Ich finde den Austausch mit meinen männlichen Freunden und Bekannten immer wieder als Bereicherung, weil man seinen Horizont als Frau erweitern kann, andere Blickwinkel gewinnt. – Ich würde die Gespräche und Zeilen, den Austausch nicht missen wollen. – Insofern: Mehr Mut zum Menschsein & zur Begegnung! Liebe Grüße und alles Gute! :-)