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Warum Autos für Männer wichtig sind (aus Männer verstehen für Dummies)

In Kapitel 9 von Männer verstehen für Dummies dreht sich alles um die männlichen Hobbys. Und damit natürlich um die Klischees wie Fußball, Grillen, Autos und den Baumarkt. Unter anderem erfährst du mehr zu diesen Themen:

  • Fußball, die große Leidenschaft
  • Grillen, Autos und Baumärkte – und wie Sie damit umgehen können
  • Das Besondere an Männerfreundschaften
  • Praktische Tipps für den Umgang mit dem Hobby

»Männer und ihre Lieblingsbeschäftigungen«: Autos und PS

Auto

Der Platzhirsch hat das größte Geweih, der dominante Pfau schlägt das imposanteste Rad, der stärkste Löwe hat die wildeste Mähne. Was hat der Mann im 21. Jahrhundert? Wie kann er seine Männlichkeit am besten präsentieren, Frauen beeindrucken und gleichzeitig andere Männer ein wenig neidisch machen? Die Uhr für 6.000 Euro (erkennen nur Liebhaber), das grüne Krokodil auf dem Polo (trägt mittlerweile jeder BWL-Student) oder seine Erfolge in der Arbeit (erkennt leider nicht mal der eigene Chef). All dies bringt ihn nur bedingt ans Ziel.

Männer und Autos – mehr als ein Statussymbol?

Das Auto ist sozusagen eine der wenigen Festungen und Bastionen der Männlichkeit. Das Schöne daran, er kann damit die unterschiedlichsten Botschaften auf vielfältige Weise zum Ausdruck bringen:

  • Ich bin erfolgreich. Ein schicker Wagen kostet Geld und der Mann, der einen schicken Wagen fährt, muss demzufolge Geld haben. Was wiederum heißt, dass er erfolgreich ist.
  • Ich habe es geschafft. Die neidvollen Blicke der anderen Menschen pushen seinen Selbstwert. (Leider verwechseln manche Männer den neidvollen mit dem mitleidigen Blick. Sie denken, dass andere Menschen ihnen in ihrem Auto neidisch hinterher blicken, wobei diese nur den armen Tropf hinterm Steuer bemitleiden.)
  • Ich bin besser. Autos eignen sich gut zum Vergleich mit anderen Männern. Wenn das eigene besser ist, ist er der »bessere« Mann. Es dient somit als einfach zu kommunizierendes und leicht verständliches Zeichen der Rangfolge.
  • Ich bin toll. Die Botschaft an Frauen: Schau mal, was ich für ein tolles Auto habe – das größte, beste, teuerste, schönste und schnellste. Und wenn das so ist, bin ich genauso!?
  • Ich habe es drauf. Beim Fachsimpeln mit anderen Männern – über Hubraum, wassergekühlte Bremsscheiben oder den perfekten Luftwiderstand – kann er seinen Sachverstand unter Beweis stellen, andere beeindrucken und sich darüber freuen.
  • Ich habe das Sagen und die Kontrolle. Das Auto macht das, was ich möchte: Wenn ich auf das Gaspedal drücke, den elektrischen Fensterheber betätige oder hupe, passiert genau das, was ich möchte. Immer, ohne Widerreden und jederzeit.
  • Ich bin … Das Image einer Automarke oder eines Automodells hilft dem Mann dabei, sein persönliches Image zu kreieren und zu zeigen, wie er ist oder wie er gerne wäre. Beispielsweise sportlich, luxuriös, begehrenswert, dynamisch, erfolgreich oder leistungsstark.
  • Ich bin unabhängig. Das Auto fährt wann, wohin und wie man will. Niemand kann dem Mann etwas vorschreiben. Das ist ein wunderbares Freiheitsgefühl. (Wobei das – zugegebenermaßen – ebenso mit einem alten Renault Clio möglich wäre, nur eben langsamer.)

Ein schickes Auto hilft Männern – sozusagen als materielle Stütze –, all diese Botschaften zu senden. Ob diese den gewünschten Empfänger oder die gewünschte Empfängerin wie erhofft erreichen und wie sie interpretiert werden, steht auf einem anderen Blatt. Aber er hat zumindest alles dafür gegeben. Autos geben dem Mann demzufolge die Chance, sich selbst, Frauen und anderen Männern seine Männlichkeit zu beweisen und das zu senden, was er gerne wäre.

Eine kleine Autoanekdote aus meinem Leben

Als ich 18 Jahre alt war, fuhr meine Mutter einen älteren VW Polo. Ich bin lieber gelaufen oder mit dem Bus gefahren, als mich selbst hinter das Steuer dieses Autos zu setzen und durch das Dorf zu fahren. Nicht dass du denkst, der Polo war mir zu klein, zu alt oder hatte zu wenig PS. Es lag »nur« an der Farbe: Er war lila, exakt wie die Milka-Kuh. Und damit zu weiblich, oberpeinlich und nicht besonders gut geeignet, meine (damalige) Männlichkeit vor allem gegenüber hübschen Mädels und gleichaltrigen Jungs zu präsentieren.

Nicht nur die Möglichkeit, die eigene Männlichkeit zu beweisen, machen Autos interessant für Männer. Der Fahrspaß ist eine weitere wichtige Komponente, warum sie ohne Probleme ein Jahresgehalt oder mehr für ein Auto ausgeben. Studien haben nachgewiesen, dass für Männer die Freude am Fahren ein weitaus wichtigerer Aspekt ist als für Frauen.

Zwei schleichende Veränderungen rund um Männer und Autos/span>

Nicht unerwähnt lassen möchte ich zwei schleichende Veränderungen:

  • Für einen wachsenden Teil der jüngeren Generation besitzen Autos nicht mehr den gleichen Status wie für frühere Generationen. Vor allem in Großstädten investieren junge Menschen ihr Geld lieber in ein neues Smartphone, eine aufregende Reise oder ein edles Essen.
  • Für immer mehr Frauen ist das Auto ebenso zu mehr als einem Fortbewegungsmittel geworden. Einerseits hat die Automobilindustrie Frauen als eigene Zielgruppe entdeckt und liefert passende Modelle wie den Mini für die urbane und moderne Frau oder den Opel Adam für die flotte Studentin. Andererseits begeistern sich mehr und mehr Frauen für dicke SUVs (sportliche Geländewagen) oder schnelle Sportwagen und entern diese Männerdomäne.

Doch trotz dieser Entwicklungen bekommen immer noch weit mehr Männer (sowohl junge als auch alte) große Augen bei Bobby-Car, BMW und Bentley.

Soweit ein kleiner Ausschnitt aus dem Kapitel »Männer und ihre Lieblingsbeschäftigungen«. Hast du die gleichen Erfahrungen mit Männern und Autos gemacht?

Das Inhaltsverzeichnis des 9. Kapitels: »Männer und ihre Hobbys«

  • Fußball, die zweitwichtigste Nebensache der Welt
    • Sein dürfen, wie man ist
    • Emotionen zeigen können
    • Sieg und Macht
    • Die pure Gemeinschaft
    • Einfach, aber nicht langweilig
  • Autos oder die Faszination für Geschwindigkeit
    • Wann ein Auto ein begehrenswertes Auto ist
    • Papa als Vorbild
    • Männlichkeit zeigen – Männlichkeit spüren
    • Was der Fahrstil über einen Mann aussagt
    • Autos und Frauen: Aus Sicht des Mannes
    • Die Faszination für Geschwindigkeit und Risiko
  • Der Baumarkt, die Schuhboutique für Männer
    • Selbstwirksamkeit
    • Kompetenz und Wissen
  • Grillen und wann Männer gerne mal ein Brot backen
  • Männerfreundschaften und die Sprache der Männer
    • Männerfreundschaften
    • Männerkommunikation

Wieland Stolzenburg

Wieland Stolzenburg ist Beziehungspsychologe und Bestseller-Autor aus München. Er hat Psychologie an der LMU München studiert und verschiedene therapeutische Ausbildungen abgeschlossen. Er unterstützt Menschen dabei, erfüllende Beziehungen zu führen, Bindungs- und Verlustängste zu überwinden und Trennungen zu verarbeiten. Wieland ist häufiger Interview-Gast in ARD, ZDF, Stern oder FOCUS Online. > Mehr über Wieland

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