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4 Tipps, wenn der Partner schweigt: Beziehungsprobleme ansprechen

Dich stört alles an deinem Mann oder deiner Frau? Wenn wir in unserer Partnerschaft Beziehungsprobleme ansprechen und lösen möchten, jedoch unser Partner schweigt, mauert und nicht mit uns darüber sprechen will, fühlen wir uns häufig ohnmächtig. Wir fragen uns, wie wir die Probleme und Konflikte am besten ansprechen sollen, wie ein klärendes Gespräch überhaupt gelingen kann und welche Strategie dazu die beste ist. Viele Menschen suchen nach Tipps wie »Ehekrise, mein Mann redet nicht«, »Mein Partner schweigt Probleme tot« oder »wenn man mit dem Partner nicht reden kann«.

In diesem Beitrag zeige ich dir 4 Tipps und Gedanken, wie du Beziehungsprobleme am besten anspricht, wenn dein Partner eigentlich kein Interesse an einem klärenden Beziehungsgespräch hat und er nicht reden möchte.

Beziehungsprobleme ansprechen und lösen

Für mich ist eine Beziehung wie ein eigenständiges Wesen. Dieses existiert nur, wenn zwei Menschen einen Bindungswillen haben und die Bereitschaft vorhanden ist, dieses »Wesen« zu pflegen. Dabei braucht dieses Wesen beide Partner, die sich um es kümmern. Letztendlich ist jeder dabei zu 50 Prozent verantwortlich. Natürlich gibt es unterschiedliche Lebensphasen, dass sich mal der eine, mal der andere mehr um das »Beziehungswesen« kümmert. Doch über die Dauer einer Partnerschaft oder Ehe sollte es ausgeglichen sein, damit alle zufrieden sind.

Häufig gibt es dabei einen Partner, der den Großteil der Beziehungsarbeit übernimmt. Dieser leidet dann meist darunter, wenn Beziehungsgespräche nicht stattfinden. Was also tun?

4 Tipps, wenn der Partner Probleme tot schweigt

Mauer Partnerschaft

Es kann ganz schön frustrierend sein, wenn der Partner keine Offenheit und kein Interesse an diesen sogenannten Beziehungsgesprächen hat. Wir demnach immer wieder Themen ansprechen, doch mehr oder weniger auf eine Mauer des Schweigens stoßen.

Wenn das lange Zeit so geschieht, ist eine Trennung häufig nicht weit entfernt. Doch du bist dem nicht vollkommen ausgeliefert. Als Beziehungspsychologe habe ich in meiner Arbeit häufig mit Partnern, die schweigen, zu tun. Hier erfährst du 4 Tipps, was du dagegen machen kannst.

1. Erzähle von dir und deinem Wunsch

Wenn unser Partner schon lange schweigt oder mauert, sind wir verständlicherweise häufig frustriert. Unsere Kommunikation ihm gegenüber spiegelt diesen Frust häufig wider: Wir machen Vorwürfe, verallgemeinern oder ziehen uns auch selbst emotional zurück. Das hilft eher nicht. Was kannst du also tun?

Erzähle deinem Partner von dir, von deinem Empfinden und deinen Bedürfnissen. Zum Beispiel: »Ich habe es früher sehr genossen, wenn wir uns über uns und unsere Beziehung unterhalten haben. Das war für mich immer wichtig und es macht mich traurig, dass das heute nicht mehr so ist. Siehst du es auch so?«

Das bedeutet: Keine Vorwürfe, keine Veränderungswünsche, keine anklagende Kommunikation. Vielmehr der Ausdruck, wie es dir geht und die Rückfrage, ob es dein Partner ebenfalls so erlebt.

2. Interessiere dich für das Schweigen deines Partners

Abhängig davon, was dein Partner auf deine Frage unter dem 1. Punkt antwortet, interessiere dich weiter für ihn. Wenn er sagt, dass er es nicht so empfindet, dann kannst du ihn fragen, ob für ihn etwas dagegen spricht, die Themen bzw. Probleme eurer Beziehung anzusprechen. Und in welcher Art und Weise das für ihn gut wäre. Lese dazu auch den nächsten Punkt.

Wenn dein Partner sein Mauern oder Schweigen bestätigt, dann interessiere dich auch dafür: »Was könnte ich denn anders machen, damit du offen für ein Beziehungsgespräch bist?« oder »Was hindert dich daran, dass wir uns darüber austauschen?«

Lerne die Hintergründe kennen und was dein Verhalten möglicherweise dazu beiträgt, dass er Probleme lieber tot schweigt.

3. Vereinbart eine feste Regel für Gespräche (wenn der Partner schweigt)

Was ich in meiner Arbeit häufig höre, ist das Folgende: Wenn eine der Partner mit etwas unzufrieden ist, oder an sich einfach gerne mit dem Partner über Herausforderungen, Gefühle oder Probleme in der Beziehung spricht und der andere nicht, dann entsteht oft ein Teufelskreis. Der Partner, der sich austauschen möchte, wird seine Themen immer häufiger ansprechen. Ob als Bitte, Vorwurf oder spitze Bemerkung zwischen rein. Häufig auch in den Momenten, wenn er den Eindruck hat, dass sein Partner gerade entspannt ist und er jetzt diese »einmalige« Möglichkeit nutzen sollte.

Paar Beziehungsgespräch See

Doch der andere hat grundsätzlich wenig Interesse an diesem Austausch. Er hört dann immer öfters die Themen oder Vorwürfe und zieht sich infolgedessen noch weiter zurück. Häufig hat er schon Sorge, dass sein Partner vor allem dann wieder auf die Themen zu sprechen kommt, wenn es gut läuft und sie Zeit zu zweit verbringen. Das kann dazu führen, dass er diesen Situationen sogar ausweicht, um nicht wieder mit »der alten Leiher« konfrontiert zu werden.

Diesen Teufelskreis »Mein Partner redet nicht« zu unterbrechen ist nicht immer leicht. Was helfen kann, ist die Vereinbarung, nur zu bestimmten Zeiten über die Beziehung zu sprechen. Dafür werden feste Regeln benötigt, z.B. jeden Sonntagabend für 30 Minuten ein Beziehungsgespräch zu führen. Kennst du die sogenannten Zwiegespräche? Das ist eine sehr hilfreiche Gesprächsmethode, die viele Beziehungen bereichert oder gar gerettet hat. Wie die Zwiegespräche funktionieren, liest du hier.

Diese Regeln hilft beiden Partnern: Denen, die sich austauschen möchten. Sie wissen, dass es diesen fest vereinbarten Termin gibt. Sie stehen also nicht mehr die ganze Zeit unter dem Druck, das Thema schnellstmöglich anzusprechen oder immer nach einem passenden Moment zu suchen. Es hilft auch dem Partner, der tendenziell mehr mauert oder schweigt, weil er sich zwischen den Beziehungsgesprächen entspannen kann und weiß, dass nicht jeder Austausch zu einer Grundsatzdiskussion oder Vorwürfen führt.

Das kann viel Leichtigkeit in Beziehungen bringen.

4. Zeige mögliche Konsequenzen der Beziehungsprobleme auf

Wenn du die oben genannten Impulse berücksichtigt hast, dein Partner jedoch immer noch mauert und nichts sagt und auch keinerlei Interesse an deinen Bedürfnissen zeigt, können irgendwann Trennungsabsichten aufkommen. Ist das bei dir auch der Fall? Falls das bei so ist oder du dich in der Vorstufe, der Resignation und des emotionalen Rückzugs befindest, dann lass deinen Partner das wissen.

Häufig bekommen Menschen, die Probleme totschweigen, irgendwann nicht mehr viel von deinen Wünschen oder Problemen des anderen mit. Nach dem Motto: »In ein Ohr rein, aus dem anderen heraus«.

Lass deinen Partner in solch einem Fall wissen, was dein Empfinden ist und welche Konsequenz es für dich bedeutet, wenn sich nichts verändert. Nicht, dass er 100 Prozent der Verantwortung trägt, sondern ihr beide dazu beitragt und ihr beide es nur zusammen lösen könnt. Auch nicht als Drohung, sondern als Möglichkeit, aufzuwachen. Und zudem als Verhinderung, dass du dich auch zurückziehst und aus eurer Liebesbeziehung eine WG wird.

Beziehungen brauchen den Austausch und nicht, Probleme totzuschweigen

Nur Partnerschaften, bei welchen beide Partner bereit sind, sich um das »Beziehungs-Wesen« zu kümmern und über Probleme und Herausforderungen zu sprechen, können langfristig für beide erfüllend sein.

Kannst du mit diesen Gedanken etwas anfangen? Hast du etwas gelernt, wie du mit deinem Partner reden kannst, auch wenn er eigentlich nicht reden kann? Lass uns gerne in den Kommentaren unten an deiner Erfahrung partizipieren. Viele weitere Tipps findest du in meinem Beziehungsratgeber Beziehungsglücklich.

Weitere Impulse und Artikel rund um Beziehungen (über 50 Artikel) findest du ebenfalls auf meiner Webseite: > zu den Beziehungstipps.

Wieland Stolzenburg

Wieland Stolzenburg ist Beziehungspsychologe und Bestseller-Autor aus München. Er hat Psychologie an der LMU München studiert und verschiedene therapeutische Ausbildungen abgeschlossen. Er unterstützt Menschen dabei, erfüllende Beziehungen zu führen, Bindungs- und Verlustängste zu überwinden und Trennungen zu verarbeiten. Wieland ist häufiger Interview-Gast in ARD, ZDF, Stern oder FOCUS Online. > Mehr über Wieland

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Dieser Beitrag hat 10 Kommentare

  1. Gerly

    Hallo Herr Wieland,
    ich bin mit meinem Mann 45 J. verheiratet gewesen, wir führten eine harmonische Ehe, in der es natürlich auch mal gekracht hat, wir konnten über alles reden. Mein Mann verstarb vor nunmehr 4 J., nachdem ich ihn einige Jahre gepflegt habe, nach schwerer Krankheit in meinen Armen. Ich wollte eigentlich nie wieder einen Mann in mein Leben lassen, nie wieder diesen Verlust diese Trauer und Wut spüren. Nun, vor 2 Jahren, fing unser Hausarzt an mit mir zu flirten, ich merkte er, hatte sich in mich verliebt, sein ganzes verhalten sprach dafür. Ich habe mich dagegen gewehrt, wollte keine Beziehung, aber wie es so ist, die Liebe fragt nicht ob sie eintreten darf, sie ist einfach da. Nach 3 Monaten sgate ich ihm, dass ich mich in ihn verliebt hätte, ich bin immer frei heraus sage was ich denke und fühle :-), aber in dem Moment wusste ich nicht was mir geschah, er erzählte von siener Scheidung, und das es die zweite Ehe ist, die in die Brüche gegangen ist, seine Frau würde ihn finanziell ruinieren, ich glaube seine Frau hat sich von ihm getrennt, er ist sehr zurückhaltend mit informationen aus seinem Leben. Hatte er bis dahin wöchentlich einen Termin für mich gemacht, bekam ich von ihm keinen Termin mehr. Vorher haben wir heiss miteinander geflirtet, gelacht usw.,ich glaubte wieder an eine Zukunft mit einem liebevollen Partner. Wir sahen uns dann nur noch sporadisch alle paar Wochen, er fragte nie nach einem Date ausserhalb der Praxis, wenn ich fagte, begründete er mit keine Zeit, und der vielen Arbeit. Manchmal ist er kühl und abweisend, beim nächsten Mal, liebevoll warmherzig, nimmt mich in den Arm, und küsst meine Wangen. Ich habe lange gebraucht, und durch Internet recherchen erkannt, das er ein Bindungsängstler ist. Einmal sagte er, Frauen haben kein Herz, dann wiederrum, das mit uns ist von Gott geführt. Ich habe ihn 3 mal zu Hause angerufen, einmal hat er gleich gesagt, du ich habe keine Zeit, die weiteren male haben, wir über belanglose dinge geredet. Ich kann nicht mit ihm reden, habe das Gefühl ich erreiche ihn nicht. Heute morgen war ich bei ihm, er war wieder kühl, hab versucht, über Vertrauen mit ihm zu sprechen, er ging nicht darauf ein. Ich bin kurz vor der kapitulation, und tieftraurig.

  2. Angelika

    Hallo Herr Wieland, wir sind dieses Jahr 30 Jahre verheiratet. Ich versuche schon seit Jahren mit meinem Mann reden zu können. Spreche mit Ihm, schildere meine Gefühle, frage nach seinen Gefühlen und wie er es sieht. Er weiß, das ich unglücklich in unsere Ehe bin und wollte mich schon 2010 von ihm Trennen, weil bis dahin er noch seine Problem mit Alkohol versuchte zu deckeln. Er bekam ein Burn Out 2010 und bat mich ihm zu helfen aus diesem heraus zu kommen. Was ich auch tat und wir haben auch eine Paartherapie gemacht. Ich merkte das durch die vergangenen Jahre meine Liebe zu ihm verloren gegangen ist. aber versuchte weiter meine Ehe doch zu retten. Ich habe alles versucht über die Jahre wie sie es in Ihren Punkten geschrieben haben aber es funktioniert nicht. Der Schritt sich zu trennen fällt mir trotzdem schwer, obwohl ich Ihn in Gedanke schon öfters durchgegangen bin. Wenn mein Mann im Dienst ist, fühle ich mich wohler. Das ist schon ein Zeichen oder? Habe nur eine kleine Erwerbsminderungsrente die mir diese Entscheidung noch schwerer macht. Auch das er kein schlechter Mensch ist, er ist hilfsbereit aber die Wertschätzung und auch teilweise fehlender Respekt, lassen mich immer wieder zweifeln. Wir haben noch ein gemeinsames Hobby, Campen aber ansonsten geht er sein Weg. Gemeinsamkeiten finden wenig statt. In seiner Gesellschaft fühle ich mich nicht mehr wohl, wenn ich mit Freunden unterwegs bin, dann bin ich fröhlich, lustig. Bei ihm erstickt die Stimmung. Ich starte immer wieder Versuche aber es ist wie als würde ich gegen eine Wand reden. Was könnte ich noch versuchen? Bin jetzt 63 und möchte wieder lachen und fröhlich sein können.

    1. Wieland Stolzenburg

      Liebe Angelika, es tut mir leid zu hören, dass du durch diese schwierige Zeit in deiner Beziehung gehst. Es klingt nach einer herausfordernden Situation und es ist bewundernswert, dass du so viele Jahre versucht hast, deine Ehe zu retten.

      Es ist wichtig, dass wir auf unsere Bedürfnisse und Gefühle achten. Wenn du dich ingesamt in seiner Abwesenheit wohler fühlst und in seiner Gegenwart nicht mehr glücklich bist, ist das tatsächlich ein wichtiges Signal.

      Was du (nochmals) ausprobieren könntest: Eine Einzeltherapie, um für dich einen besseren Umgang damit zu finden. Ein offenes und ehrliches Gespräch mit ihm, dass du kurz vor der Trennung stehst. Dich weiterhin auf dich und deine Dinge zu fokussieren, welche dir Freude bereiten.

      Es ist nie einfach, sich zu trennen. Insbesondere nach so vielen Jahren – aber manchmal ist es notwendig, damit man selbst wieder frei atmen und freudig leben kann. Meist wissen wir innerlich schon, was der beste Weg für uns ist: Wenn wir ganz ehrlich zu uns sind (nicht in einem emotionalen Moment, sondern in einem ruhigen).

      Ich hoffe, dir helfen meine Gedanken weiter. Wenn du an einem weiteren Austausch interessiert bist, melde dich gerne.

      Alles Liebe für dich!

      Viele Grüße
      Wieland

  3. Hubertus

    Hallo Herr Wieland,
    was sind denn nach Ihrer Erfahrung die häufigsten Ursachen, warum sich ein Partner – oder eine Partnerin – offenen und konstruktiven Gesprächen über die Beziehung nachhaltig entzieht?
    Ich versuche, mit meiner langjährigen Partnerin stets positiv und wertschätzend zu kommunizieren, aber sie geht entweder gar nicht darauf ein und lässt mich einfach alleine reden oder missversteht eine Kleinigkeit und fühlt sich angegriffen. Wenn ich dann versuche, die Sache richtig zu stellen und das Missverständnis aufzulösen, wird sie meist aggressiv und verletzend in ihrer Wortwahl. Mein Eindruck ist, dass sie regelrecht nach Gründen sucht, sich zurückziehen zu können.
    Ihre wiederkehrende Begründung für die Ablehnung der Kommunikation lautet: sie habe soviel Gefühle und Gedanken gleichzeitig im Kopf, dass sie nicht darüber sprechen könne. Mir nur zuzuhören „störe“ sie aber nicht, solange ich keine Forderungen erhebe.
    Danke für Ihre feedback!

    1. Wieland Stolzenburg

      Hallo Hubertus, vielen Dank für deine Frage. Ja, das klingt nach einer sehr einseitigen Kommunikation. Hast du sie einmal gefragt, wie sie am liebsten die Kommunikation zwischen euch gestalten würde? Was mir spontan einfällt: Wenn sie zu viele Gefühle und Gedanken im Kopf hat, was wäre, wenn sie diese aufschreibt und dir den „Brief“ gibt?
      Herzliche Grüße Wieland

  4. Josefa Kreiner

    Ein herzliches Dankeschön und Servus aus Österreich
    das ist wirklich sehr hilfreich für mich und wenn mein Freund jetzt noch mitmacht sind diese Tipps perfekt.
    Liebe Grüße
    Josy

  5. Anna Neumann

    Guten Morgen Herr Wieland!
    Ich habe meinen Rechtsanwalt eingeschaltet um die Scheidung einzureichen. Nach fast einem Jahr des Anschweigens seiner seits bin ich mit meinem Latein am Ende. Er muss sich bis zum 06.02.2023 schriftlich mitteilen, was er gedenkt zu tun. ich vermute, dass ich nur Mittel zum Zweck für ihn war. Nachdem ich gesundheitlich angeschlagen bin, kann er mit mir nichts mehr anfangen. Mit einer kranken Frau geht das nicht. Er war vorher auch nicht sehr aktiv. In jeder Hinsicht. Es nützen all die Tipps nicht, wenn einer nicht dazu bereit ist in seinem Leben etwas zu ändern. (2013 haben mein Mann und ich uns kennen gelernt über eine Plattform, 18.12.2017 geheiratet)
    mfg
    Anna Neumnn

    1. Wieland Stolzenburg

      Hallo Frau Neumann, vielen Dank für Ihren Kommentar und Ihre Offenheit! Sie haben recht: Wenn der Partner keinerlei Offenheit und Bereitschaft zeigt, sich über die Beziehung auszutauschen, dann sind uns die Hände gebunden. Wir können verschiedenes ausprobieren, manchmal mit Erfolg und manchmal ohne. Wenn wir unserem Partner zeigen und ausdrücklich ausdrücken, was wir uns wünschen, und er keinerlei Interesse daran zeigt, ist es auch ein Zeichen an uns; dass es ihm wohl egal ist, wie es uns geht.
      Alles Liebe für Sie!
      Herzliche Grüße
      Wieland Stolzenburg

  6. Michael Taube

    Lieber Wieland,
    danke für den sehr aufschlussreichen Artikel. Deine Tipps finde ich alle sehr gelungen wobei ich bei Tipp Nr. 4 wirklich sehr vorsichtig wäre. Wie du schon selbst schreibst ist es da wichtig, mögliche Konsequenzen nicht als Drohung oder Strafe zu verpacken. Das fällt den meisten aus meiner Erfahrung heraus jedoch sehr schwer und sie äußern Sätze wie: „Wenn du dich nicht änderst, verlasse ich dich.“

    Was die Chance vermindert, dass der Partner es einem als Drohung auslegt, ist auch da wieder von sich zu sprechen. Du-Botschaften vermeiden und sagen, was das Handeln des Partners in einem auslöst. Zum Beispiel: „Wir haben so lange nicht mehr über uns gesprochen und mir fällt es schwer dich zu erreichen. Ich bin ganz schön am Ende und denke darüber nach eine Pause einzulegen, um selbst erst einmal wieder zu Kräften zu kommen. Wie geht’s dir damit?“

    Eine Technik die ich gerne mit Klienten benutze ist ein Beziehungs-Rollenspiel-Gespräch. Dabei spielen die Klienten sich selbst und ich den Partner/die Partnerin. Ich reagiere auf alles was die Klientin mir an den Kopf werfen einfühlsam und wertschätzend. Dadurch werden sie voll und ganz gehört und ich bekomme einen Eindruck davon, was in dem Partner lebendig war oder immer noch ist. Danach bitte ich dann die Klienten mich anzuhören (wobei ich immer noch den Partner spiele) und mir empathisches Feedback zu geben. Dadurch erlangen sie ein tieferes Verständnis dafür, was in ihrem Partner vor sich geht.

    Benutzt du in deiner Arbeit auch Rollenspiele?

    Danke dir für den bereichernden Artikel,
    Michael

    1. Anja

      Hallo,mein Mann und ich schweigen schon seit vier Wochen und er macht alles alleine, gilt das schon als Trennungsgedanke,ich habe versucht ihn anzusprechen,kein Mucks,er schaut mich nicht mehr an, er weicht mit seinem blicken mir aus, vielen lieben Dank