Dieser Abschnitt ist aus meinem Buch Männer verstehen für Dummies und befasst sich mit einem anderen Umgang von Männern mit dem Thema Trennung und Scheidung. Natürlich verhalten sich nicht alle Männer gleich, vielleicht ist es eine Tendenz.
Gehen Männer anders mit Trennungen um als Frauen?
Viele Aspekte im Umgang mit einer Trennung sind geschlechtsneutral, denn Gefühle wie Trauer, Wut oder Enttäuschung sind nicht männlich oder weiblich, sondern universell. Im Umgang damit sind jedoch einige typische männliche Verhaltensweisen erkennbar:
Schuld und Selbstzweifel
Im Vergleich zu Frauen, die nach einer Trennung häufig die Schuld bei sich suchen und Selbstzweifel haben, ist dieses Verhalten bei Männern geringer ausgeprägt. Sie durchleuchten seltener alle Konflikte, Streits oder Aussagen und überlegen sich seltener, was sie falsch gemacht haben oder hätten anders machen können. Häufig weisen sie Mitverantwortung für das Scheitern der Beziehung von sich.
Gefühle und Wahrnehmung
Selbst wenn für verlassene Männer die Welt zusammenbricht und sie es kaum ertragen können, wenn sich die Frau von ihnen trennt, ist es nach außen hin oft weniger sichtbar – Stichwort: »das starke und unverletzliche Geschlecht«. Ihre Antennen, Schwierigkeiten in der Beziehung wahrzunehmen, sind oft weniger sensibel und ausgeprägt. Oder sie nehmen die Anzeichen nicht ernst genug: »Wird ja nicht so schlimm sein …« So sind Männer dann oftmals völlig überrascht, wenn sich die Partnerin trennt. Häufig realisieren sie erst im Nachhinein, dass diese doch immer wieder Hinweise gegeben oder ihre Unzufriedenheit ausgedrückt hat. Einige wachen dann schlagartig auf und kämpfen nach Kräften um die Frau – häufig zu spät!
Trennungsverarbeitung
Männer gehen eine Trennung oft aktiver an als Frauen. Sie lenken sich ab, vergraben sich in der Arbeit, stürzen sich in Sport – oder gehen früher eine neue Partnerschaft ein. Das hat zwei Folgen: Einerseits überwinden sie damit eine Trennung in der Regel schneller und verbringen weniger Zeit im sogenannten Tal der Tränen. Andererseits birgt es die Gefahr, dass sie wenig nachdenken und reflektieren, was sie vielleicht selbst zu der gescheiterten Beziehung beigetragen haben. So besteht die Gefahr, dass sich Beziehungsmuster mit unterschiedlichen Frauen immer wieder wiederholen und Verletzungen nicht richtig aufgearbeitet, sondern eher überlagert werden. Dieses Verhalten steht dann einer Persönlichkeitsentwicklung im Wege.
Eine Studie zu Geschlechtsunterschieden bei Trennungen
Der Gallup-Healthways Well-Being Index untersuchte bei Hunderttausenden US-Amerikanern das Wohlbefinden rund um deren Beziehungen. Hierbei hatten verheiratete, liierte, geschiedene oder Singlefrauen im Schnitt einen höheren Wohlfühlindex als Männer mit dem gleichen Beziehungsstatus. Bei den Getrennt-lebenden war das Bild jedoch genau umgekehrt: Hierbei litten die Männer deutlich weniger als Frauen. Als Grund nannten die Forscher den höheren Stresslevel der Frauen. Demnach weist diese Studie darauf hin, dass Männer im Schnitt tatsächlich weniger unter einer Trennung leiden.
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