Was ist deine Trennungsgeschichte?
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2 Kommentare von anderen Leserinnen und Lesern
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HELP!
Hey,
ich bin im Moment in einem absoluten Tief und brauche dringend Rat.
Ich werde versuchen, nachfolgend kurz meine Situation zu schildern.
Ich bin Mutter von 2 Töchtern.
Meine große Tochter ist inzwischen 12 Jahre alt und hat ein gutes Verhältnis zu Ihrem Papa.
Wir haben uns vor 6 Jahren getrennt und verstehen uns gut.
Zu dem Erzeuger meinen kleinen Tochter (2,5 Jahre) besteht kein Kontakt. Ich habe ihn im 8. Monat der Schwangerschaft verlassen und diverse Anzeigen erstattet und Gerichtsverhandlungen durchgemacht. Kurz vor der Entbindung habe ich einen anderen Mann kennengelernt, der sich bis heute rührend um die Kleine kümmert und die Vaterrolle eingenommen hat. Diese innige Liebe zwischen den beiden zu beobachten war und ist immer sehr wundervoll. Er selbst hat keine eigenen Kinder. Leider zerbrach die Beziehung zu diesem Mann bereits letztes Jahr im September/Oktober.
Er hat seine kompletten Gefühle in die Kleine gesteckt. Somit blieb für mich nichts mehr übrig. Er ist 47 Jahre und hatte nie eine richtige Beziehung bzw. ein Familienleben. So hat er sich die ganze Zeit auch immer verhalten. Faul, egoistisch, cholerisch ich blieb total auf der Strecke. Ich hatte irgendwie immer den Ansporn ihn umzukrempeln. Leider vergeblich
Seitdem ist nun einige Zeit vergangen und es gibt viele Momente, in denen mich mein verkorkstes Leben einfach nur unzufrieden und unendlich traurig stimmt.
Ich fühle mich so als Versager.
2 Kinder/2 Väter
1 Erzeuger/1 Ziehpapa wie erkläre ich das der Kleinen denn nur irgendwann?
Meine Lebensplanung war gewiss eine andere. Ich gerate oft mit dem Ziehpapa aneinander, da er keine Rechte hat und große Angst, ich könnte ihm die Kleine wegnehmen. Er ist ein absolutes Alpha-Tier und man sollte sich ihm nicht in den Weg stellen. Er droht mir sehr oft, wird dann immer sehr ausfallend und verletzend, so dass ich am Liebsten den Kontakt komplett abbrechen würde. Zu oft eskalieren die Gespräche.
Aber das kann ich doch der kleinen Maus nicht antun?
Ich weiß manchmal einfach nicht mehr weiter und habe heute auch schon eine Beratungsstelle angeschrieben und um einen Termin gebeten. Das ist ein riesiges Chaos in meinem Kopf. Ich möchte doch nur alles richtig machen Ich versuche (wie jede) die Beste Mutter für meine Kinder zu sein und das gelingt mir auch sehr gut, hoffe ich zumindest. Ich gehe voll arbeiten und kriege Job/Haushalt, etc. alles gut unter einen Hut ich halte mich selbst für ziemlich stark, gut organisiert usw., aber an Tagen wie gestern und heute könnte ich stundenlang nur heulen.
Das Schlimmste ist nämlich, das mich der Ziehpapa die letzten 2 Jahre so schlecht behandelt und beschimpt hat, das ich mir das einfach nicht mehr gefallen lassen wollte. Ich habe vor 4 Wochen einen neuen Mann kennengelernt – ein wunderbarer Mensch. aber seit 3 Tagen merke ich, dass ich mich nicht komplett auf ihn einlassen kann, stattdessen immer nur denke, warum ist der „Ziehpapa“ nicht so. Wir hatten in den 2 Jahren kaum S. (4 oder 5x) – er begründete da immer damit, dass er andere Prioritäten hat – nämlich die kleine Familie. Bei seinen vorherigen Beziehungen war das nicht so, aber jetzt ist/war ihm das Familienleben wichtiger. Er hat mich nicht betrogen, das glaube ich nicht, aber er wußte auch nicht, was zu einer funktionierenden Familie/Beziehung alles gehört und fühlte sich immer nur kritisiert. Aber nur faul auf der Couch sitzen, sich an den gedeckten Tisch setzen und nur SEINS machen, war nicht meine optimale Vorstellung. Er hat in der Zeit jeglichen Respekt verloren, wenn er jemals welchen hatte. Er hat mich mit Worten beschimpft, so würde ich niemanden betiteln – auch nicht im größten Hass. Letztendlich habe ICH alles kaputt gemacht, weil ICH so anstrengend war. Ich wurde nur mit Füßen getreten und mit aller Macht hat er immer und immer wieder versucht mich zu verletzen und zu demütigen. Er vor 2 Wochen hatte ich im Streit wieder eine Sprachnachricht von ihm, „wenn ich mich neben seine Neue stellen würde, dann wüßte ich, warum bei uns nichts gelaufen ist, da würde ich Augen kriegen“.
Ich habe mir so sehr diese Familie mit ihm gewünscht, er hat mich immer nur als Mutter von der Kleinen gesehen, glaube ich.
Er liebt die Kleine so sehr und ich kann mir nicht vorstellen, dass er jemals jemand anderem solch ähnlichen Gefühle entgegen bringen könnte.
Und nun erklärt mir doch bitte jemand, warum ich so traurig bin, er beim Einschlafen und Aufwachen und den ganzen restlichen Tag in meinen Gedanken ist und so viel Herzschmerz verursacht. ich bin doch nicht normal
Hallo, vielen Dank für deine offenen Worte und deine Geschichte. Du hast wirklich vieles erlebt in den letzten Jahren und ich verstehe, dass du dich um deine Tochter sorgst – und es ist bewundernswert, wie du dich um sie kümmerst! Wichtig ist, dass du selbst gut für dich sorgst, dass du Grenzen setzt! Davon hat deine Tochter langfristig am meisten. Ihr wird es vor allem dann gut gehen, wenn es der Mama – also dir gut geht! Ich habe zu diesem Thema einen Artikel im FOCUS geschrieben, vielleicht passt der in der ein oder anderen Hinsicht für dich: Zum Artikel auf Focus.
Möglicherweise hilft dir auch eine andere innere Haltung ihm gegenüber. Solange er weiß und täglich mitbekommt, dass er alles mit dir machen kann und du wegen deiner Tochter immer wieder weich wirst, gibt es für ihn vielleicht weniger Gründe, sich selbst zu reflektieren und sich anders zu verhalten! Wenn das so ist, ist das natürlich traurig – und doch kannst du nur dich und deine Einstellung ändern und nicht ihn. Im besten Fall verhält er sich entsprechend anders, wenn du ihm anders begegnest. Verstehst du, wie ich meine?
Zu deiner letzten Frage: Der Verstand möchte immer eine Antwort darauf, warum wir fühlen, was wir fühlen. Unseren Gefühlen ist das relativ egal. Sie möchten einfach, dass wir sie fühlen und wertfrei da sein lassen. Sie möchten nicht, dass wir sie bewerten und unterdrücken!
Vielleicht erlaubst du dir und deinen Gefühlen einfach dazu sein: In dem einen Moment, ist Liebe zu ihm da, im anderen Hass oder andere Emotionen! Und alle haben ihre Berechtigung! Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Haltung deinen Gefühle gegenüber etwas verändert, wenn du dir eben alle Gefühle erlaubst und versuchst weniger zu verstehen und zu bewerten.
Ich hoffe, meine kurze Antwort hilft dir ein wenig weiter!
Alles Liebe für dich, Wieland